Nach dem im Juni 2022 der Vergabeprozess für die Planung des Bauvorhabens begonnen hatte, steht nun die Entscheidung für ein Planungsbüro kurz bevor. Dieses soll in der daraufhin durchzuführenden Planungsphase sowohl die inhaltlichen und planerische Grundlage für den Erweiterungsbau (Haus 6) schaffen.
Im heutigen gemeinsamen Sozial- und Umweltausschuss wurde den anwesenden Ausschussmitgliedern die Ergebnisse des bisherigen Vergabenprozesse vorgestellt. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die umfassende Beteiligung der AG EUG an diesem Prozess. Durch die Einsetzung einer Jury bestehend aus 2 Vertreter:innen der Gemeindevertretung, einem Vertreter der AG EUG sowie dem Bürgermeister und dem Leiter des Bauamtes wurde die Beteiligung der Nutzer:innen aus unserer Sicht durch die Gemeinde beispielgebend umgesetzt.
Wir berichten an dieser Stelle über die öffentliche gemeinsame Sitzung der beiden Ausschüsse. Nach einleitenden Worten der stellvertretenden Bürgermeisterin Frau Klätke wurde das Verfahren durch Herrn von Popowski (Geschäftsführer des mit der Begleitung des Vergabeprozesses beauftragten Projektsteuerers complan GmbH) erläutert.
Die Präsentation kann im Allris öffentlich zugänglich heruntergeladen werden.

Umfassende Partizipation der AG EUG im Prozess
Aus unserer Sicht verdienen folgende Punkte besondere Beachtung:
- EU-Vergabe in einem zweistufigen Prozess: erst Auswahl von 5 Bieter:innen, dann Angebotsabgabe und Bewertung dieser 5 Angebote in einem detaillierten und umfassenden Bewertungsverfahren inklusive Jury
- umfassende Beteiligung der Nutzenden in dem gesamten Prozess durch Einbindung der AG EUG
- Agile Nachsteuerung durch die veränderte Energiesituation führte zu einer nochmaligen Verdeutlichung der Wichtigkeit einer energetisch nachhaltigen Lösung in Glienicke.
Unsere wesentlichen Erkenntnisse aus dem Ausschuss
Nachdem in der Diskussion einige Rückfragen aus dem Kreise der Ausschussmitglieder beantwortet werden konnten, sind folgende Informationen auch für den weiteren Projektverlauf relevant.
- Das Projekt ist das bisher größte Bauprojekt der neueren Glienicker Geschichte.
- Die 2019 im Rahmen der Machbarkeitstudie genannten Kenngrößen zu den Baukosten sind als realistisch zu betrachten, auch wenn hinsichtlich der Baukostenentwicklung der letzten Jahre eine genauere Erkenntnis erst durch den Planungsprozess zu erwarten ist.
- Es ist von einem stabil hohen Niveau der Schülerzahlen auszugehen, so dass eine Auslastung des 4-zügig optimierten Baus auf lange Sicht gewährleistet ist. Derzeit ist die Grundschule fast durchgehend 5-zügig, was durch die flexiblen Raumkonzepte aufgefangen werden kann.
- Ein moderner Baukörper sorgt für die Möglichkeit einer flexiblen Umnutzung bei sich verändernden Anforderungen.
- Nachhaltige und moderne Haustechnik sorgt für niedrigere Betriebskosten als in den Altgebäuden, so dass mittelfristig nach einer Ausgliederung des Hauses 1 die laufenden Kosten für den Campus sinken werden.
- Durch die langen Abschreibungsfristen für Schulbauten ist die durchaus enorme Investitionssumme für den Glienicker Haushalt auch in der aktuell schwierigen Haushaltssituation wirtschaftlich vertretbar.
- Eine sich an den Neubau anschließende Umbauhase des Altbestandes ist notwendig, um vor allem auch den Bedarf und die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Hort und die Schulsozialarbeit zu erfüllen.
- Ein zeitgemäßer Schulbau erhöht die Attraktivität der Gemeinde als Arbeitgeber und wird in der aktuellen Situation des Fachkräftemangels ein zunehmend wichtiger Standortvorteil.
Vergabebeschluss in der GVT am 16.2.23
Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung wurde den Mitgliedern der Ausschüsse dann der konkrete Vergabevorschlag vorgestellt, der in der Sitzung Gemeidevertretung am Donnerstag, 16.2.2023 abgestimmt wird.
Wir schauen erwartungsvoll auf diese für die Zukunft Glienickes so wichtige Entscheidung der Glienicker Gemeindevertreter:innen.