Kurz vor den Sommerferien ist in der GVT am 23.06.2020 der Beschluss auf Einleitung eines Planungs- und Bauverfahrens für einen Schulerweiterungsbau (Haus 6) einschließlich der Umstrukturierungsmaßnahmen in den bestehenden Grundschulgebäuden der Grundschule Glienicke mit einer breiten, fraktionsübergreifenden Mehrheit gefasst worden.
Wir von der Bürgerinitiative Grundschulcampus freuen uns sehr über dieses klare Votum für einen Schulerweiterungsbau. Umso mehr, als dieser Prozess gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Erweiterung und Umbau Grundschulcampus (AG EUG) und vielen engagierten Mitgliedern der Gemeindevertretung von Beginn an unterstützt und vorangetrieben wurde.
Wir bedanken uns bei allen Gemeindevertreter*innen von B90/Die Grünen, CDU, Die Linke, FDP und GBL, die sich in der Sitzung inhaltlich überzeugt für diesen Beschluss ausgesprochen haben. Einziger Wermutstropfen ist, dass alle Vertreter*innen der SPD und AFD geschlossen gegen diese zukunftsweisende Entscheidung gestimmt haben.
Damit ist nach vielen Jahren harter Arbeit, Beteiligung, Präsentationen, Diskussionen und Abstimmung mit Fachleuten der Weg geebnet, in Glienicke einen Campus zu schaffen, auf dem zeitgemäße, moderne Lernformen für alle etwa 650 Grundschüler*innen sowie qualitative pädagogische Arbeit im Hort und in der Sozialarbeit ihren Platz finden. Darüber hinaus entsteht hier aber auch Raum für Kultur und Soziales für die ganze Gemeinde.
Corona hat den Bedarf an modernen Bildungsformen verdeutlicht
Gerade in den letzten Monaten hat sich in der breiten Gesellschaft gezeigt, dass Bildungsvermittlung sich modernisieren muss. Klassischer, 100 Jahre alter Frontalunterricht, für die die derzeitigen Räume der Schule ausgelegt sind, kann die Kinder nicht vollumfänglich auf die Herausforderungen der veränderten digitalisierten Welt vorbereiten.
Zeitgemäße Lernformen haben jedoch auch neue Raumanforderungen. Dies haben viele Gemeindevertreter/innen bereits vor der Corona-Zeit erkannt. An dieser Stelle danken wir daher auch der GVT, dass sie die vorbereitenden Arbeiten für diesen Beschluss ermöglicht hat, aber auch der Gemeindeverwaltung, die die Arbeit der AG EUG sowie den Prozess insgesamt unterstützt hat, wo sie konnte.
Perspektive für Hort und Grundschule
Mit dem Beschluss wird nicht nur der Schule die Perspektive für die Verbesserung der Lernsituation der Grundschülerinnen und Grundschüler gegeben. Auch dem Hort kann durch Umbau der Bestandsgebäude endlich der benötigte Raum für seine hervorragende pädagogische Arbeit zur Verfügung gestellt werden.
Dabei haben viele Gemeindevertreter verstanden, worum es den Beteiligten der AG EUG geht: Die Maßnahmen zielen nicht auf die Vergrößerung der Kapazität der Schule, sondern auf die Steigerung der Qualität: Ein zeitgemäßer Ort zum Lernen, an dem die pädagogische Zusammenarbeit zwischen Hort, Schule und Sozialarbeit zum Wohle und für die Zukunft unserer Kinder unterstützt wird. Dies verschafft Glienicke einen klaren Pluspunkt: ein moderner Grundschulcampus ist nachweislich eine langfristig wirkende Infrastruktur, die unsere Gemeinde familien- und bildungsfreundlich ausrichtet.
Mehrwert für die gesamte Gemeinde
Einen großen Gewinn für den Ort erhoffen wir uns auch von der Entscheidung, die im neuen Gebäude vorgesehene Mensa etwas größer zu gestalten. So kann dieser neue Raum für Veranstaltungen in der Gemeinde von allen genutzt werden und bietet für kulturelle und soziale Zwecke neue Möglichkeiten.
Darüber hinaus entstehen mit dem perspektivisch geplanten Freizug von Haus 1 (Pavillon am Jugendclub) sowie des derzeitigen Mensagebäudes zusätzliche räumliche Ressourcen, die für die Gemeinde genutzt werden können.
Wir freuen uns, dass dieses Projekt nun Fahrt aufnimmt und mit dem Willen aller Beteiligten in den kommenden Jahren umgesetzt werden wird.
Dieser Beitrag erschien zuerst im Glienicker Kurier, Ausgabe 09 / 2020